Cranimandibuläre Dysfunktionen

Cranimandibuläre Dysfunktionen sind Fehlfunktionen im Bereich des Kauapparates, die auf ein gestörtes Zusammenspiel von Muskulatur, Zähnen und Kiefergelenk zurückzuführen sind. Typische Symptome sind zum Beispiel die nicht altersgerechte Abnutzung der Zähne und Schmerzen in der Kaumuskulatur und im Kopfbereich.

Zahlreiche Faktoren fördern die Entstehung einer CMD, jedoch ist die Herkunft bisher noch nicht vollständig geklärt. Fehlfunktionen sind bei Erwachsenen verbreiteter, aber sie können ebenso bei Kindern auftreten. Faktoren, die mit der Entstehung von Dysfunktionen korrelieren, sind zum Beispiel ein gestörter Biss, Bruxismus (Knirschen, Pressen) und Verletzungen im Kiefergelenk. Stress scheint dabei ebenfalls ein begünstigender Faktor zu sein. Symptome einer CMD sind vor allem Kiefergelenksbeschwerden (Knackgeräusche, Reibegeräusche), Schmerzen bei der Mundöffnung bzw. Mundschließung sowie Muskelschmerzen im Gesichtsbereich. Auch eine falsche Körperhaltung kann zu Störungen im Mund- und Kieferbereich führen.

Therapie und autogenes Training

Wichtigstes Mittel der Therapie ist unter anderem das eigene autogene Training. Der Patient muss sich mehrmals am Tag versuchen zu entspannen:

  • Lippen geschlossen halten
  • Zähne haben keinen (!) Kontakt
  • Gesicht, Hals, Nacken entspannen
  • Schultern fallen lassen

Am besten gibt sich der Patient ein markantes Zeichen um als wiederkehrende Erinnerung zu Hause oder am Arbeitsplatz diese Übungen durchzuführen. Außerdem wird eine Schienentherapie durchgeführt. Die Schiene wird auf die Zähne eines Kiefers gesetzt und verhindert, dass die Zähne aufeinander beißen. Dadurch wird das Kiefergelenk in seine natürliche Position gebracht und führt zu Muskelentspannung und Schmerzlinderung. Des Weiteren dient sie als Schutz vor weiteren Abnutzungen der Zähne.

Die physiotherapeutsche Therapie im Zusammenhang mit der Schienentherapie weißt auch sehr gut Erfolge auf. Patienten lernen sich zu entspannen. Bei andauernden Schmerzzuständen sollten Spezialisten, z.B. in Universitätskliniken, zu Rate gezogen werden.