Ein Zucker, der den Zähnen nicht schadet, sondern sie beschützt, klingt zu schön zum war sein oder? Jedoch eine solches Molekül ist schon seit 30 Jahren bekannt – zumindest unter Fachleuten. Trotz der Tatsache das fast 300 Studien zur Wirkung von Xylitol auf die Entstehung von Zahnkaries veröffentlicht wurden, kennt kaum ein Laie den antikariogenen Effekt der Substanz.

Mit ca. 90% gehört Karies zu den häufigsten Erkrankungen der Zahnhartsubstanz von Kindern und Erwachsenen. Diese entsteht wenn einem Wirt (Beispiel Bakterium Streptococcus mutans) zuckerhaltige Getränke oder Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Dieser Wirt verstoffwechselt nun die Glucose zu Säuren, die einen pH-Abfall mit einhergehender Demineralisation hervorrufen. Am Zahn entsteht dann über Zeit eine Karies.

Dass Karies sich vermeiden lässt ist bekannt. Weniger bekannt ist Xylitol und sein antikariogenen Effekt. Der unter anderem in besonderen Kaugummis enthaltene Zuckeraustauschstoff vermindert die Plaquebildung und so die Entstehung von demineralisierenden Säuren.

Die antikariogene Wirkung entsteht, weil die Karies verursachende Bakterien wie Streptococcus mutans in ihrem Wachstum gehemmt werden. Sie können den Zuckeralkohol nicht verstoffwechseln und werden somit ausgehungert. Der regelmäßige Verzehr senkt die Zahl der Streptokokken in der Plaque und im Speichel deutlich und verhindert zusätzlich das Anlagern der Bakterien am Zahnschmelz. Eine behauptete remineralisierende Wirkung von Xylitol ist jedoch nicht belegt.

Es hat eine identische Süßkraft wie Haushaltszucker (Saccharose), aber hat 40 Prozent weniger Kalorien als dieser.

Xylitol ist auch für Diabetiker unbedenklich, da es keinen Einfluss auf den Insulin-Stoffwechsel hat. Im menschlichen Körper entsteht es auf natürlichen weg als Teil des Glucosekreislauf in der Leber.

Bereits 1891 synthetisierten der deutsche Chemiker Emil Fischer und sein französischer Kollege Emil Bertrand Xylitol, auch Xylit genannt, durch die Reduktion von Holzzucker (Xylose). Xylitol ist ein natürlich in vielen Früchten, Gemüsesorten und Pilzen vorkommender Zuckeralkohol. Er ist in kleinen Mengen unter anderem in Himbeeren, Pflaumen, Mais oder Getreide enthalten. Zudem kommt er in der Rinde bestimmter Holzarten wie Birke vor. Industriell wird er überwiegend aus Maiskolbenresten durch die Reduktion von Xylose gewonnen.

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