Die Hyposalivation beschreibt eine Verringerung des Speichelflusses unter ein Mindestmaß, wodurch das Risiko für orale Erkrankungen wie Karies oder mikrobiell verursachte Infektionen der Mundhöhle steigt. Die Krankheitshäufigkeit steigt mit zunehmendem Altem und Anzahl eingenommener Medikamente mit deren Nebenwirkungen. Auch bestehende Krankheiten, wie Diabetes, Autoimmunerkrankungen oder auch Strahlentherapie mit einhergehender Zerstörung der Speichel-und Tränendrüse, können eine Hyposalivation auslösen. Häufig mit Mundtrockenheit assoziierte Medikamente sind beispielsweise Antihistaminika, Antidepressiva, Neuroleptika oder auch Anti-Parkinson-Mittel. Eine Umstellung der Medikamente, um die auftretende Nebenwirkung der Mundtrockenheit zu beheben, sollte nur in enger Absprache des behandelnden Arztes erfolgen.

Vielen Patienten fällt eine Hyposalivation erst auf, wenn eine Verminderung der Speichelfließrate um mehr als 50% vorliegt, wo durch folgende Symptomatik auftritt.:

  • zähflüssiger, oftmals gelblicher-trüber und schaumiger Speichel
  • Schleimhautinfektionen
  • Empfindlichkeit der Schleimhaut
  • vermehrte Kariesbildung
  • verstärkte Plaquebildung

In der Praxis kann mit einfachen Mitteln eine verminderte Fließrate festgestellt werden. Je nach festgestelltem Ausmaß der Mundtrockenheit sollte der Patient nun in einen engmaschigen Recall aufgenommen werden, da er sich in einer Kariesrisikogruppe befindet. Regelmäßige Prophylaxe mit Intensivfluoridierung hat nun einen großen Stellenwert.

Patienten mit Mundtrockenheit sollten kariogene Lebensmittel vermeiden, ebenso wie den Genuss von Alkohol und Kaffee, die Mundtrockenheit verstärken können. Um eine zahngesunde Linderung zu erzielen, empfiehlt es sich eine Stimulation der Speichelsekretion durch Kaugummi.

Weitere Therapeutika sind Speichelersatzmittel, diese sind in verschiedenster Form zu erhalten.Auf dem Markt gibt es eine Vielfalt von Produkten, beispielsweise Pumpsprays, Mundspüllösungen, spezielle Kaugummis oder auch Gelees. Sie bewirken eine Benetzung und Befeuchtung der Zähne, Zahnersatz und Schleimhäute. In diesem Zusammenhang wird gezielt Fluorid, Phosphat und Kalzium appliziert, wodurch das Kariesrisiko gemindert wird. Somit hat der Patient die Möglichkeit durch verschiedene Anwendung der Produkte eine Linderung zu erhalten, so dass die Lebensqualität nicht mehr beeinträchtigt wird. Durch regelmäßige Untersuchungen beim Zahnarzt im Zusammenhang mit engmaschiger Prophylaxe wird nun ein stabiler kariesfreier Zustand angestrebt und erzielt.