Zum Zahnarzt unter Marihuana Einfluss

Rund die Hälfte der US-amerikanischen Zahnärzteschaft berichtet, dass Patienten berauscht zu Terminen erscheinen. Viele wurden abgewiesen, denn Cannabiskonsum birgt Risiken bei der zahnärztlichen Behandlung.

Jeder Dritte konsumiert

Die American Dental Association (ADA) führte Anfang des Jahres im Rahmen der Trendforschung zwei Online-Umfragen durch: eine unter 557 Zahnärzten und eine landesweite Umfrage unter 1.006 Verbrauchern. Die Ergebnisse der Verbraucher-Umfrage zeigen, dass 39 Prozent, der Befragten Marihuana konsumieren, wobei das Rauchen die häufigste Form des Konsums ist. Der ADA zufolge sprechen viele Patientinnen und Patienten seit der Legalisierung in einigen Bundesstaaten beim Zahnarztbesuch offen über regelmäßigen Cannabiskonsum. 67 Prozent der Patienten gaben zudem an, dass sie mit ihrem Zahnarzt gerne über Marihuana sprechen würden. Die ADA empfiehlt Zahnärzten deshalb, einen eventuellen Konsum bei der Erhebung der Krankengeschichte abzufragen.

Risiken bei Lokalanästhesie

56 Prozent der Zahnärzte berichten, dass sie die Behandlung bei Patienten, die vor dem Praxisbesuch Marihuana konsumiert haben, eingeschränkt haben. „Marihuana kann zu erhöhter Angst, Paranoia und Hyperaktivität führen, was den Besuch beim Zahnarzt noch stressiger machen könnte. Es kann auch die Herzfrequenz erhöhen und hat unerwünschte respiratorische Nebenwirkungen, was das Risiko der Verwendung von Lokalanästhetika zur Schmerzbekämpfung erhöht“, erklärt ADA-Sprecherin Dr. Tricia Quartey (New York). „Außerdem sind die besten Behandlungsoptionen immer die, die Zahnarzt und Patient gemeinsam beschließen. Ein klarer Kopf ist dafür unerlässlich“, ergänzt sie.

Heißhunger und Karies

Aufgrund der Auswirkungen von Marihuana auf das zentrale Nervensystem gaben 46 Prozent der befragten Zahnärzte an, dass sie manchmal die Anästhesie erhöhen müssen, um Patienten zu behandeln, die eine Behandlung dringend benötigen. Studien haben auch gezeigt, dass regelmäßige Cannabiskonsumenten mit größerer Wahrscheinlichkeit mehr Karies haben als Nichtkonsumenten. „Der Wirkstoff in Marihuana, THC, macht hungrig, und unter seinem Einfluss treffen die Menschen nicht immer eine gesunde Wahl beim Essen“, erläutert Quartey.

4,5 Millionen Deutsche von 18 bis 64 haben in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis genommen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Mundgesundheit und Marihuana beginnen sich erst zu entwickeln, vor allem, wenn es um essbare oder topische Formen geht. Dennoch gibt es deutliche Hinweise darauf, dass das Rauchen von Marihuana der oralen und allgemeinen Gesundheit schadet. Das Rauchen von Marihuana wird unter anderem mit Parodontitis und Mundtrockenheit in Verbindung gebracht

Also besser nicht bekifft zum Zahnarzt auch wenn bald legal sein mag.

Ihre freundliche Zahnarztpraxis in Berlin Lichtenberg