Chronische Wunden bedeuten für Patientinnen und Patienten oft einen langen Leidensweg. Trotz Säuberung der Wunde, spezieller Verbände und regelmäßiger Verbandswechsel dauert es oft viele Wochen und Monate, bis es verheilt ist. In der Studie wird die Behandlung nach dem Goldstandard mit einer zusätzlichen Behandlung mit einem Kaltplasma verglichen.

Eine Zwischenauswertung zeigt, dass das Plasma die Wundheilung deutlich beschleunigt und Schmerzen und Infektionen verringert. Nach acht Wochen noch nicht verheilte Wunden gelten als chronisch. Besonders häufig davon betroffen sind ältere Menschen, Diabetikerinnen und Diabetiker und Menschen mit Durchblutungsstörungen oder Mobilitätseinschränkungen.

Ionisierte Luft wirkt antiviral und antibakteriell

Dabei wird zwischen der Wunde und der Plasmafolie die Umgebungsluft teilweise ionisiert, also mit zusätzlicher Energie aufgeladen. Das so entstehende Plasma wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Verschiedene vorangegangene Studien haben auch gezeigt, dass das Plasma in der Lage ist, die Bildung neuer Blutgefäße zu begünstigen. Auch das sollte die Wundheilung verbessern.

Dreimal zwei Minuten pro Woche zeigen großen Effekt

Nach vier Wochen, nach drei und nach sechs Monaten bewerteten die Forschenden die Wunden der Teilnehmenden, indem sie beispielsweise deren Größe und die mögliche Besiedlung mit Bakterien ermittelten und die Patientinnen und Patienten befragten, wie schmerzhaft die Wunde war. Ergebnis: 16 Prozent der Wunden der Plasmagruppe hatten sich nach vier Wochen komplett oder fast vollständig (90 Prozent) geschlossen. In der Kontrollgruppe mit Standardwundtherapie galt das für keine einzige Wunde.

Plasmagruppe benötigt weniger Antibiotika

Weitere 28 Prozent der Wunden in der Plasmagruppe hatten sich um mindestens 60 Prozent verkleinert, auch das galt für keine Wunde in der Kontrollgruppe. Eine Verringerung der Wundfläche um mindestens 40 Prozent wurde bei 40 Prozent der Plasmagruppe und bei 18 Prozent der Kontrollgruppe beobachtet. Darüber hinaus benötigte die Plasmagruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich weniger Antibiotika (4 Prozent versus 23 Prozent).

Die Kombination von Plasma mit der bewährten Wundbehandlung übertrifft die Wirkung der bisher als Goldstandard geltenden Behandlung um ein Vielfaches so das Fazit.

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Original Publikation:
Nessr Abu Rached, Susanne Kley, Martin Storck et al.: Cold plasma therapy in chronic wounds – A multicenter, randomized controlled clinical trial (Plasma on chronic wounds for epidermal regeneration study): Preliminary results, in: Journal of Clinical Medicine, 2023, DOI: 10.3390/jcm12155121, https://www.mdpi.com/2077-0383/12/15/5121