An einer Universitätsklinik in Rostock stellte sich eine Patientin mit akuten Beschwerden vor. Nach klinischer Befundung musste eine Wurzelkanalbehandlung begonnen werden. Zudem stellte sich bei der Patientin eine schwere chronische Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparates) dar.
Während einer Wurzelkanalbehandlung wird der Wurzelkanal eröffnet, gereinigt und der geschädigte Zahnnerv entfernt. Die Behandlung wird mit einer medikamentösen Einlage zur Desinfektion und einem provisorisches Verschluss abgeschlossen, denn eine komplette Wurzelkanalbehandlung erfolgt meist in mehreren Sitzungen.
Die Patientin meldete sich nach ihrem Urlaub in der Klinik und sagte alle weiteren Behandlungen ab, da sie in ihrem Urlaub in Russland die Wurzelkanalbehandlung und die parodontale Therapie hat durchführen lassen.
Jedoch nach sechs Monaten stellte sich die Patientin erneut mit Beschwerden im gleichem Gebiet vor. Nach röntgenologischer Untersuchung konnte festgestellt werden, dass der Zahn über die Wurzel hinaus gefüllt worden ist. Das Wurzelfüllmaterial drang bis zum Unterkiefernerv vor, wodurch die akuten stechenden Schmerzen und das Taubheitsgefühl in der rechten Lippe verursacht worden sind.
Auf Grund der parodontalen Schädigung an diesem Zahn, konnte der Zahn nur noch extrahiert werden. Die Überreste des Wurzelfüllmaterials konnte beim Kieferchirurgen im Bereich des Unterkiefernervs entfernt werden.
Nach Nachuntersuchungen während den nächsten 4 Monaten stellte sich die Nervirritation wieder ein und das Gefühl in der rechten Lippe kehrte wieder.
Eine Schädigung der Nerven durch endotontische Behandlungen auf Grund eines Überfüllens des Wurzelkanal oder Überinstrumentiereung liegt etwas bei einem Prozent im Unterkiefer. Häufig auftretende Symptome sind Kribbeln, Jucken, Taubheitsgefühl etc. Eine Symptomatik kann auch erst nach einiger Zeit auftreten, so wie im vorliegenden Fall. Um eine schnelle Linderung zu erhalten, sollte eine frühzeitige Entfernung des Materials erfolgen. Je nach schwere gibt es unterschiedliche Maßnahmen zur Behandlung (Beispiel Zahnextraktion oder Wurzelspitzenresektion). Diese schwierige und aufwändige Behandlung sollte von Fachspezialisten durchgeführt werden.
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