Ist fluoridiertes Speisesalz nötig?

Seit 25 Jahren gibt es Speisesalz zu kaufen, welches mit Fluorid versetzt ist. Seit 2013 wird fluoridiertes Speisesalz in den Leitlinien zur Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprophylaxe erwähnt. Jedoch ist der grundsätzliche Einsatz von fluoridierten Speisesalz in Kita‘, Schulen und Pflegeeinrichtungen untersagt.

Fluorid hat Befürworter und Gegner. In Deutschland hat jeder die freie Entscheidung Fluorid zu sich zu nehmen. Eine bundesweite Fluoridierung beispielsweise über Trinkwasser erfolgt zur Zeit noch nicht.

Fluorid ist aus zahnärztlicher Sicht ein wichtiger Bestandteil für eine kariesprophylaktische Wirkung, jedoch sind einige der Meinung das Fluorid negative Auswirkungen auf unseren Körper haben kann.

Bis allerdings eine toxische Wirkung bei Kinder und Erwachsenen auftritt, müssen Kinder 350g fluoridiertes Salz und Erwachsene 1,2kg fluoridiertes Salz zu sich nehmen. Jedoch wird deutlich das bei diesen Mengen es sehr unwahrscheinlich ist.

Da jeder frei entscheiden kann, ob er eine Fluoridierung wünscht, ist eine Anwendung fluoridierten Speisesalzes in Kita‘, Schulen und Pflegeeinrichtungen sehr aufwendig, da vorab von jedem die Einverständnis eingeholt werden müsste. Diese Hürden für eine Genehmigung in diesen Einrichtung ist einfach zu hoch.

Man muss hervorheben, das allerdings fluoridiertes Speisesalz einen Marktanteil von 60-70% besitzt.

Bei Kleinkindern sollte aus zahnärztlicher Sicht bereits ab dem 1. Zahn mit einer fluoridierten Zahnpasta die Zähnchen geputzt werden. Die Konzentration des Fluorides sollte dem Alter des Kindes immer angepasst werden.

In einem Pilotprojekt in Chemnitz konnte durch eine zeitlich begrenzte Trinkwasserfluoridierung ein positiver Effekt bei der Reduktion der Karies bei Kindern festgestellt werden. Bei den Erwachsenen hingegen konnte keine deutliche Verbesserung dargelegt werden.

Jedoch ist unklar ob die ausreichende Menge an Fluorid über Trinkwasser zugeführt werden könnte, da nicht sichergestellt werden kann, das jeder Mensch in der nötigen Menge Flüssigkeit über das Trinkwasser zu sich nimmt.

Als Fazit kann angeführt werden, das eine Fluoridierung über Speisesalz in Bildungseinrichtungen und eine Trinkwasserfluoridierung anzuraten wäre, aber das sich jeder freiwillig entscheiden kann ist eine flächenmäßige Anwendung schwer umzusetzen.

Ihre freundliche Zahnarztpraxis in Berlin Lichtenberg