Die Phase bis zum Durchbruch des voll entwickelten Milchzahngebisses ist prägend für das zukünftige Kariesrisiko für die Milchzähne und des bleibenden Gebisses.

Studien belegen, dass bei Kleinkindern mit erhöhtem Kariesrisiko bei den Milchzähnen, dieses Risiko auch im bleibenden Gebiss zu finden ist. Die frühkindliche zahnärztliche Betreuung ist sehr wichtig, die Prävention von Seiten der Krankenkasse beginnt bereits ab den 6. Lebensmonat mit der Früherkennungsuntersuchung. Des Weiteren bieten die Krankenkasse eine kariesprophylaktische Leistung im Rahmen einer Fluoridierung der Zähne an. Diese Leistung kann ab dem 6. Lebensmonat abgerechnet werden. Diese frühe Betreuung ist seit den 01.07.2019 neu in der gesetzlichen Abrechnung eingebunden worden. Dadurch wird deutlich, wie wichtig eine Vorstellung beim Zahnarzt ist. Durch Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass bei allen anspruchsberechtigten Kindern nur 63% zahnärztlich behandelt worden sind und nur bei 37% eine Früherkennungsuntersuchung durchgeführt worden ist, allerdings kann schlecht beurteilt werden, aus welchen Gründen die Früherkennungsuntersuchung nicht erbracht worden ist.

 Im Allgemeinem ist aber zu sagen, dass die Mundgesundheit der Berliner Kinder sich positiv entwickelt, jedoch von dem Ziel der Zahnärzteschaft die 6-Jährigen mit vorliegendem kariesfreiem Gebisse auf 80% zu steigern, ist Berlin noch weit entfernt. Somit hatte die Zahnärzteschaft an die Politik appelliert, bereits ab dem ersten Zahn zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen beginnen zu lassen und den Leistungskatalog zu erweitern. Somit kann in dieser Hinsicht ein Erfolg verbucht werden.

Welche Fluoridierung ist aber nun die richtige?

Ein weiteres Hindernis für einen hohen Anteil an Kindern mit kariesfreiem Gebisse, ist die Uneinigkeit zwischen Kinderärzten und Zahnärzten. Laut Kinderärzten wird eine fluoridhaltige Zahnpasta erst dann empfohlen, wenn die Kinder selbstständig ausspucken können, dies ist in der Regel ab dem 5. Lebensjahr. Die Kinderärzte sind der Meinung das in der Zahnpasta Inhaltsstoffe sind, die das Kind nicht täglich schlucken sollte. Die Zahnärzte hingegen empfehlen eine fluoridhaltige Zahnpasta ( 500ppm F ) ab dem 1. Zahn einmal täglich und ab dem 2. Lebensjahr zweimal täglich anzuwenden. Ab dem ersten bleibenden Zahn kann man das Kind dann auf Jugendlichenzahnpasta und Erwachsenenzahnpasta umstellen.

Somit sind Eltern aufgrund unterschiedlicher Meinungen irritiert und wissen nicht, nach welchen Ansichten sie nun handeln sollen. Daher ist es sehr wichtig eine Einigung beider Ärzte festzulegen um einen einheitlichen Rat an die Eltern weiterzugeben zu können. Darüber hinaus sollen die Eltern für die gesamte Thematik der Mundgesundheit ihrer Kinder sensibilisiert und informiert werden. Somit liegen noch viele Hürden vor uns, um eine gutes Basispaket schaffen zu können, damit das Ziel kariesfreier Gebisse bei Kindern erzielt werden kann.

Durch die Erneuerungen bei den prophylaktischen Leistungen können wir nun hoffen, dass sich die Kariesentstehung bei den Kleinkindern reduziert, da den Eltern nun mehr zahnärztliche Maßnahmen zur Verfügung stehen.

Bei weiteren Fragen steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung.